Das Mündel will Vormund sein

Das Mündel will Vormund sein – der Abend beginnt nicht nur stumm, sondern auch mit demonstrativer Ereignislosigkeit. Das Mündel macht erst einmal nichts, als mit Ausdauer einen Apfel zu verspeisen. Nach getaner Arbeit angelt es einen zweiten aus dem Arbeitsoverall, und nun entlädt sich die gespannte Erwartung des Publikums im Gelächter: Auch vierzig Jahre nach der Niederschrift funktioniert Handkes Bruch mit den Konventionen. Auf der Bühne nichts zu machen ist und bleibt ein Skandalon mit komischem Potenzial. 

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Dabei ist der Stoff ernst: In Mündel und Vormund thematisiert Handke Herrschaftsverhältnisse überhaupt. Die Figuren sind Abstraktionen: Sie könnten auch Vater und Sohn heißen oder Herr und Knecht. Ihre Pantomimen von Machtausübung und Unterwerfung, von Dominanz und Trotz sind jedenfalls allgemeingültig. Dass Handke die Bühne in seinen Anweisungen als ländliche Arbeitsstätte skizziert und dennoch auf eine Geschichte und auf Individualität verzichtet, macht sein Werk zum Mittelding zwischen Volkstheater und Beckett…

von Daniel Benedict

noz.de/deutschland-welt/kultur/artikel/287313/die-stille-komik-der-apfel-mahlzeit

noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/164795/stuck-ohne-text

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  • von Peter Handke
  • Haus Theater Osnabrück
  • Regie Dominique Schnizer
  • Bühne & Kostüm Christin Treunert
  • Fotos Theater Osnabrück
Das Mündel will Vormund sein
Dominik Lindhorst, Jan Schreiber
Das Mündel will Vormund sein
Dominik Lindhorst
Das Mündel will Vormund sein
Jan Schreiber
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Dominik Lindhorst, Jan Schreiber
Das Mündel will Vormund sein
Jan Schreiber, Dominik Lindhorst
Das Mündel will Vormund sein
Dominik Lindhorst, Jan Schreiber
Das Mündel will Vormund sein
Dominik Lindhorst, Jan Schreiber
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Dominik Lindhorst, Jan Schreiber
Das Mündel will Vormund sein
Dominik Lindhorst, Jan Schreiber
Das Mündel will Vormund sein
Dominik Lindhorst
Das Mündel will Vormund sein
Jan Schreiber